Bericht über die Suche nach einem "Erdstall" in Lampferding:



"Erdstall" in Lampferding vermutet -
Grabungs- und Dreharbeiten des BR beim Freinger-Anwesen



   Der alte Freinger-Hof neben der Lampferdinger Kirche war am 07.  November 2009 Schauplatz von Ausgrabungsarbeiten, die von einem Filmteam des Bayerischen Rundfunks begleitet wurden. Zu sehen war der Beitrag dann am 12. November 2009 in der Sendung "Freizeit" mit Max Schmidt.
   Auf einen Hans Freysinger, der das Anwesen im Jahr 1491 kaufte geht wohl der Hausname "Freinger" zurück. Zuletzt bewirtschaftete den Hof Ludwig Entfellner im Nebenerwerb. Seit Anfang der 1980er Jahre stand das kleine Bauernhaus mit Stall und Scheune in der Lampferdinger Ortsmitte nun leer, bevor es vor zwei Jahren der Ostermünchner Andreas Winkler erwarb.
   Er beabsichtigt den Wohnteil nicht nur als Wohnhaus zu nutzen, sondern will auch eine Wirtsstube einrichten. Entgegen der Meinung einiger Lampferdinger, das baufällige Haus werde nun abgebrochen, begann der neue Besitzer mit den Renovierungsarbeiten. Es fanden sich hierbei immer wieder überraschende Details. So etwa eine aus behauenen Balken bestehende Innenwand im Obergeschoss. Aber auch ein Schacht im Boden des kleinen Kellerraumes kam zum Vorschein. Hierzu tauchten natürlich einige Fragen auf: Für was war dieser gedacht und wo würde er hinführen? Vielleicht in die nahe Kirche? Schnell war ein Kontakt mit dem Ameranger Bauernhausmuseum hergestellt. Dessen Fachleute rieten zu einer näheren Untersuchung und besorgten auch gleich ein geeignetes Team dafür. Es waren die Ehrenamtlichen Ausgräber des "Arbeitskreises für Erdstallforschung" (ext.) aus Aying. Erdställe sind von Menschen angelegte unterirdische schmale Gänge, die sich durch Kirchberge, Friedhöfe und den Untergrund alter Siedlungsplätze ziehen. Deren Sinn und das Alter sind bis heute unbekannt. Vermutlich stammen diese verwinkelten Höhlensysteme aus dem Mittelalter (ca. 10. - 12. Jahrhundert). Bergmännisch ausgerüstet rückten die Freiwilligen dann dem Schacht auf den Leib.
   Beobachtet und filmisch dokumentiert wurden die Arbeiten von einem mitgebrachten Filmteam des Bayerischen Rundfunks. Als Grabungshelfer und Moderator des Beitrags war Max Schmidt vor Ort, der aus der Sendung "Freizeit" mit seinen bayerischen, hinterkünftigen aber auch informativen Kommentaren bekannt ist.
   Nachdem viele Kübel Erde und Schutt aus dem tiefen Schacht im Haus befördert waren, konnten die Forscher ein Rohr, das nach draußen verläuft, freilegen. Es handelt sich hierbei lediglich um eine Verbindung zum nahen Brunnenschacht vor dem Haus. Durch diese Leitung pumpten früher wohl die Bewohner aus der gut zehn Meter tiefen Zisterne das Trinkwasser ins Haus. Also kein Erdstall, kein Gang und keine geheime Höhle in Lampferding!

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Die Freiwilligen Helfer vom "Arbeitskreis für
Erdstallforschung" gruben in dem Kellerschacht
nach geheimen Gängen und Höhlensystemen.
      
Max Schmidt (mit gelbem Bauhelm) bei den
Ausgrabungsarbeiten beim Freinger in Lampferding.



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